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Die Arten von Powerline Communication


Die Arten von Powerline Communication

Aggressive und weniger aggressive Ansätze bzgl. PLC

PLC-Verfahren: Die Ausgangsposition

Powerline Communication (PLC, die Übermittlung von Daten übers Stromnetz) ist keine grundsätzlich neue Technik. PLC gab es schon vor Jahrzehnten zur Steuerung von Gerätschaften und des Stromnetzes selbst nebst dessen Anlagen. Zur Anwendung kamen – und kommen – hierbei Frequenzen unterhalb von 148,5 kHz, also unterhalb des Langwellenbereiches. Damit werden z.B. Straßenlampen ein- und ausgeschaltet, ebenso Trafo-Stationen usw., es handelt sich hierbei also um eine Art der Fernsteuerung.

Zu vorstehenden Zwecken bestehen enge Grenzen für die Signalpegel, die zusätzlich – außer dem elektrischen Strom selbst – in das Netz eingeleitet werden dürfen. Störungen anderer sind wenig zu befürchten, da die Steuersignale immer nur sehr kurzzeitig im Netz sind.

Auf Basis dieser – übrigens zur Zeit einzig legalen – Basis wurde und wird zunächst versucht, das Stromnetz, nun aber mit Dauersignalen zur Informationsübertragung zu nutzen. Federführende Unternehmen sind hier u.a. die Münchener PolyTrax und Siemens, neben einigen anderen.

Während z.B. PolyTrax sich auf die sozusagen hausinternen Netzwerke – also innerhalb eines Gebäudes oder Anlagenkomplexes – spezialisiert hat, sieht das bei den meisten anderen Anbietern ganz anders aus: Wenngleich man auch den eben genannten Bereich abdecken möchte, hatte man recht bald die sogenannte „last mile“ zum Endverbraucher im Visier.

Schnelles Internet, „last mile“ und die Grenze von 148,5 kHz

Die Grenzen für Signal- und Informationsübertragung sind eng gesetzt im derzeit einzig allgemein erlaubten Bereich von 0 - 148,5 kHz. Wie eng es sein kann, wenn man größere Datenmengen pro Zeiteinheit übertragen will, ist recht anschaulich einem Artikel in der Siemens-Zeitschrift „Aktuell“ aus dem Jahre 1999 beschrieben: Bedingt durch die immer vorhandenen Störspannungen durch Dimmer, Schaltnetzteile, Gleichrichter, Leuchtröhren, Motoren usw. wird die Qualität des Stromnetzes in diesem besagten Artikel als ausgesprochen schlecht bezeichnet. Mittels modernster Modulationsverfahren kommt man gerade dahin, bei hohen Datenraten – und die will man ja für „Internet aus der Steckdose“ haben – Leitungslängen von einigen wenigen hundert Metern zu überbrücken, weit entfernt also von der besagten „letzten Meile“, bei Datenraten bis maximal 1 Mbit/s. Je höher die Datenrate, desto komplizierter und aufwendiger die Technik. Für Anwendungen, wie sie also z.B. PolyTrax ins Auge gefasst hat, reicht dies aus, aber für den Privatkunden und schnelles „Internet aus der Steckdose“ nicht. Der Artikel in „Aktuell“ zeigt auch sofort auf, wohin man gehen möchte, um das „Problem“ anders zu lösen!

Die Gier nach mehr Frequenzspektrum – und das resultierende Problem

„Internet aus der Steckdose“ ist bei Einhaltung der bestehenden Bedingungen nicht möglich; das wird aus den Publikationen sehr deutlich und klar. Schnell ist die „Lösung“ präsentiert: Höhere Frequenzen sind weniger gestört, also muss der Frequenzbereich nach oben erweitert werden! Ein größeres Frequenzspekturm wäre besser geeignet, mehr Daten schneller zu übertragen. Damit wäre man dem Ziel „Internet aus der Steckdose“ wesentlich näher, bei konkurrenzfähigen Datenraten. DAS ist die eine Seite der Medaille.

Die ANDERE Seite ist, dass das Stromnetz höhere Frequenzen sehr leicht und sehr stark abstrahlt. Die nicht abgeschirmten Stromkabel wirken hierbei als „Sendeantenne“. Die PLC-Entwickler wollen das zwar nicht, aber  so sind halt die physikalisch-technischen Gegebenheiten des Stromnetzes. Genau diese „Störstrahlung“ wird nun zum Problem, zum bestimmenden Faktor: Funkdienste werden gestört, Hochfrequenz wird in die Umgebung abgestrahlt, und Letzteres nicht zu knapp! Eine Art Elektro-Smog für Jedermann!

Natürlich ließe sich dieses das Problem durch drastische Pegelabsenkung entsprechend mindern. Doch dann reduziert sich der Datendurchsatz des Systems. Doch schnelles „Internet aus der Steckdose“ ist ja die Devise !

Diese gravierenden Nachteile der PLC-Technik wurden größtenteils totgeschwiegen. Dennoch regte sich Widerstand und Betroffene machten Einwände geltend. Unbequem ist das! Die Anbieter der PLC-Technik arbeiteten zusammen, um ihre diesbezüglichen Interessen besser durchsetzen zu können. Dass anderswo die PLC-Asse wie NORTEL und NORWEB das PLC-Verfahren wegen der Probleme aufgaben, interessiert nicht: Hier in Deutschland gibt es keine so hohen Schadenersatzklagen wie z.B. in den USA. Die finanzielle Gefahr ist für die Anbieter also recht gering, auch wenn man die Umgebung mit einem Mehr an Strahlung belastet.

Resümee

Schnelles „Internet aus der Steckdose“ funktioniert nur, wenn man hohe Stör-Strahlung zulässt. Und dies auch noch im häuslichen Bereich! Grund ist die Nutzung des hierfür eigentlich ganz und gar ungeeigneten Stromnetzes.

V.i.S.d.P.: Martin Hengemühle, eMail: plc@addx.de